Warum ich Verlage als Institution nicht so generell doof finden kann
Auch eine utopische Gesellschaft mit bedingungslosem Grundeinkommen basiert auf Formen von Wertschöpfung, gerade in einer globalisierten Welt
Nicht jeder gute Autor ist in der Lage, selbst im Netz geeignete Strategien zu finden, um seine wirtschaftliche Existenz zu sichern, bzw. Wertschöpfung für eine auf bedingungslosem Grundeinkommen basierende Gesellschaft zu betreiben.
Nicht das gesamte Material in den Backlisten von Verlagen ist völlig ungeeignet und schlecht – als Steinbruch taugt z.B. auch unvollkommenes Material
Nicht jeder Verlag legt tyrannisch fest, was zu lernen ist. Ich beobachte zurzeit im Bereich des Unterrichtsmaterials eine Flexibilisierung und Diversifizierung – weil der Wissenskanon eben nicht durch Verlage, sondern vielmehr durch Curriculumskommissionen vorgegeben wird. Das wird m.E. das “trojanische Pferd” für Veränderungen in der Schulbuchverlagslandschaft werden.
Es gibt Verlage, die mich fair behandelt haben. Das waren kleine, engagierte Unternehmen mit Netzaffinität und neuen Ideen für die eigene Wertschöpfung.
Mir macht das inhaltliche Niveau von manchen Diskussionsprozessen im Netz schon sehr viel Sorge – z.B. beobachte ich, dass bei der Bewertung netzpolitischer Themen (z.B. Datenschutz, Facebook) oftmals m.E. völlig naiv und selektiv diskutiert wird, indem man sich das aus Texten heraus liest, was man sofort und ohne Mühe versteht – wer hat sich schon intensiv mit den Wiresharkprotokollen zu den Facebookcookies auseinandergesetzt? Da wäre aufbereitetes Material von den oft ach so verpönten Experten manchmal nicht schlecht, um auch als Laie zu wissen, wovon ich da eigentlich rede – ich könnte das verstehen, aber ich habe nicht die Zeit dafür… Die kaufe ich mir halt. Dabei können Verlage z.B. durch Lektoratsdienstleistungen durchaus helfen.