Fazit
Mein digitales Ich ist stark vercloudet. Es fühlt sich nicht schlimm an oder so. Abhängigkeiten ist ein Kennzeichen des digitalen Zeitalters. Wenn eine Festplatte runterfällt, komme ich an die Daten im Zweifel ungefähr so schwer und kostenaufwändig ran, als lägen sie in einem Bunker in New Mexico. Wenn Gmail oder Dropbox allerdings kaputtgehen oder geknackt werden, dann habe ich ein Problem, ungefähr vergleichbar mit einem Wohnungseinbruch. Private Daten in der Cloud und bei Unternehmen sind für mich aber ganz offensichtlich ein eingehbares Risiko nach dem Prinzip “Ungebranntes Kind scheut das Feuer nicht”.
Der große Hemmschuh ist derzeit klar die mangelhafte Vernetzung der dutzenden Cloud-Services untereinander. Ein großes Riesensystem anzustreben, wäre unklug, schon jetzt bin ich mit der gleichzeitigen Nutzung der vier bis fünf relevanten Cloudservices aus dem Hause Google nur mäßig glücklich. Die ergänzende Benutzung unterschiedlicher Plattformen ist eine Art, wenigstens ein bisschen Kontrolle zu behalten. Allerdings müsste dafür ein einfacherer, besserer, verbindlicherer Standard der Kommunikation zwischen den Plattformen geschaffen werden. Die Technologie gäbe es längst, damit etwa Facebook-Kontakte, Gmail-Adressen und Handytelefonnummern im iPhone nahtlos und geschmeidig miteinander verschmelzen – es wird bloss aus kleingeistigen Abgrenzungsgründen noch nicht getan – oder so verkompliziert, dass es unpraktikabel wird. Bis es soweit ist, bleibt meine Cloudwelt so zusammengestückelt und flickendurchwirkt, wie sie da beschrieben oben ist. Immerhin.