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anonymous

07.03.2008: Würzburg, ganz privat (Tageszeitung Neues Deutschland) - 0 views

  • Die unterfränkische Stadt Würzburg ist mit ihren 130 000 Einwohnern eine ganz normale Stadt.
  • Für jede Angelegenheit eine eigene Fachstelle, ob für Führungszeugnis, Lohnsteuerkarte, Parkausweise, Hundesteuer oder Fundbüro.
  • Doch in Würzburg soll sich das bald ändern und dafür hat die Stadtverwaltung einen in Deutschland bislang einmaligen Vertrag mit der Gütersloher Bertelsmann-Tochter Arvato AG geschlossen. Im Rahmen einer Public-Private-Partnership (PPP) soll Arvato die gesamte Verwaltung nach dem Vorbild der Privatwirtschaft in den nächsten Jahren radikal umbauen
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  • »Für die Finanzierung des Projektes nimmt die Stadt Würzburg kein Geld in die Hand«, so Kommunalreferent und Projektleiter Wolfgang Kleiner. »Ganz im Gegenteil. Würzburg ist bereits zu Beginn an den Einsparungen beteiligt.«
  • Rund 570 Mitarbeiter arbeiten in der Verwaltung; greift die Verwaltungsreform wie geplant, werden in den nächsten zehn Jahren 75 Stellen wegfallen. Das entspricht einem Einsparvolumen von rund 27 Millionen Euro. Arvato erhält davon 17 Millionen Euro und 10 Millionen Euro bleiben im städtischen Haushalt. »Wir sind das Pilotprojekt und profitieren deshalb von der Entwicklung«, so Kleiner. »Andere Kommunen werden nicht mehr so günstige Vertragsbedingungen erhalten.«
  • Für den Vertrag, den die Stadtverwaltung mit der Bertelsmann-Tochter abschloss, votierten im März 2007 die Stadträte. Einstimmig, ohne den Vertrag zu kennen. »Wir kennen nur die Beschreibung der Verwaltung, was die Eckpunkte des Vertrages sind«, so Fraktionsvorsitzender Pilz. Es sei nicht üblich, dass ehrenamtliche Stadträte ein Vertragswerk von mehreren hundert Seiten zu sehen bekommen.
  • Für Arvato ist dieser Vertrag der Einstieg in den Milliarden schweren Markt der kommunalen Dienstleistungen in Deutschland. Anders in Großbritannien. Im Rahmen eines PPP-Projekts mit dem nordenglischen Kreis East Riding of Yorkshire Council (ERYC) hat Arvato Government Services bereits hoheitliche Aufgaben übernommen. Das Unternehmen zieht im Auftrag der Kreisverwaltung seit 2005 Steuern ein, erhebt Gebühren, zahlt Wohngeld und Sozialhilfe aus, macht Gehalts- und Lohnabrechnungen, betreut die Bürgerbüros und verantwortet die gesamte Informationstechnik. Um diese Arbeiten eigenverantwortlich durchzuführen, hat Arvato rund 500 Mitarbeiter der Kreisverwaltung übernommen.
  • »East Riding ist für uns ein Pilotprojekt von strategischer Bedeutung«
  • »Mit diesem Vertrag ist uns ein wichtiger Schritt in den Markt der öffentlichen Verwaltungsdienstleistungen gelungen.«
  • Arvato ist der größter Mediendienstleister Europas. Das Unternehmen ist mit 270 Tochterfirmen und rund 47 000 Mitarbeitern weltweit aktiv. Mit einem Jahresumsatz von knapp fünf Milliarden Euro erwirtschaften sie rund ein Viertel des Bertelsmann-Umsatzes.
  • »Der Einsatz für eine noch stärkere Verbreitung von Öffentlich Privaten Partnerschaften in Deutschland ist Teil der Innovationsoffensive der Bundesregierung. Ziel ist es, die Verwaltung zu modernisieren und zu verschlanken, damit sich der Staat auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann«, so ein Strategiepapier aus dem Bundesverkehrsministerium
  • Um das Ziel zu erreichen hat die Regierung eine spezielle »PPP Task Force« eingerichtet.
  • Im Würzburger Rathaus sollen, mit einmonatiger Verspätung, erstmals am 3. April Leistungen wie Anmeldung, Reisepass, Führungszeugnis, Lohnsteuerkarte oder Gewerbeanmeldung zentral über das neue Bürgerbüro verfügbar sein. Allerdings werden dafür die Daten aller Würzburger Einwohner und Unternehmen über das Rechenzentrum des Bertelsmann-Konzerns in Gütersloh laufen. Dort ist die Datendrehscheibe, denn die Stadtverwaltung hat nicht die Rechnerkapazitäten, um ihre Verwaltungsprozesse zusammenzufassen und auf einer Internetplattform zu bündeln.
anonymous

SPIEGEL Wissen :: Aroma der großen Welt - Artikel - 0 views

  • Für die Schockwirkung der "Peter Stuyvesant" können auch die Reemtsma-Leute nur einen einzigen wirklich einleuchtenden Grund nennen: den wohlberechneten Appell an Geltungstrieb und verborgene Sehnsüchte der bundesdeutschen Raucher.
  • Die 235 westdeutschen Zigarettensorten wurden kürzlich um eine weitere vermehrt, deren Name "Peter Stuyvesant" nicht eben leicht über eine deutsche Zunge kommt. Der Entschluß zu einer so aussichtslos erscheinenden Neuerung wurde im Glaspalast der Reemtsma-Verwaltungsie domiziliert in der Parkstraße des Hamburger Vororts Othmarschen - gefaßt und erwies sich inzwischen als wahrer Geniestreich der westdeutschen Zigarettenkönige Philipp und Hermann Reemtsma.
  • Die "Peter Stuyvesant" kam zunächst nur in Norddeutschland auf den Markt, und die Firma Reemtsma konnte dort binnen vier Wochen einen Anteil von 10 Prozent am Gesamtumsatz der Filterzigaretten verzeichnen.
anonymous

TP: Stefan und die Geschichte vom Ritalin - 0 views

  • Schon die Vorgeschichte von Methylphenidat ist interessant, weist sie doch auf den ewigen Kreislauf "Neues Wundermittel-Langzeitfolgen-verbessertes Wundermittel-Langzeitfolgen" hin. 1887 synthetisierte Lazar Edelnau eine Vorläufersubtanz von Methylphenidat, das Amphetamin. Mitte der 20 Jahre des letzten Jahrhundert war Gordon Alles auf der Suche nach einem künstlichen Ersatz für Ephedrin, das bis dahin aus der Pflanze Ephedra vulgaris (dem Meeträubel) gewonnen wurde. Er setzte das Amphetamin als Asthma-Mittel ein, 1932 kam es unter der Bezeichnung Benzedrin auf den Markt. Lobpreisungen neuer Mittelchen gehörte schon damals zum Wissenschaftler-Alltag: 1936 berichtete der "Lancet" begeistert von dem Stimulans, das die Stimmung, das Verhalten und die kognitiven Leistung positiv beeinflussten könne.
  • Aber es kam wie so oft bei der Anwendung von psychoaktiven Medikamenten: Der Schwarzmarkt entdeckte das Produkt, denn bei hoher Dosierung führt das Amphetamin zur enormen Mobilisierung von Kraftreserven, einer und Verringerung des Schlafbedürfnisses und Steigerung des Selbstbewusstseins.
  • Die Behandlung von ADHS mit Ritalin zeigt bis heute zwar mehr Erfolge als die mit Amphetamin, gleichwohl war es auch dem Werbedruck der Pharmafirmen zu verdanken, dass "Speed" so rückhaltlos von den Rezepten der Ärzteschaft verschwand.
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  • Der formulierte Nutzen von Methylphenidat floss seit der Markteinführung in die Definition des ADH-Syndroms mit ein, es entwickelte sich ein Wechselspiel zwischen Medikation und Erkrankung, das bis heute anhält.
  • Um die große Nachfrage zu befriedigen, werkeln die Labors auch an neuen Applikationsformen. Die Firma Noven Pharmaceuticals entwickelte ein Pflaster (Daytrana), die ADHS-lindernden Substanzen werden dabei über die Haut eingenommen. Auch dieses Produkt wird seit Juni 2006 von Shire vertrieben.
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