Selbstgesteuertes Lernen - sechs Fragen, sechs Antworten (Helmut Felix Friedrich, 2002) - 2 views
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Valérie Zimmer on 28 Dec 09Dieser Artikel geht neben Begriffserklärungen bezüglich selbstgesteuertem Lernen auch auf die Anforderungen ein, welche selbstgesteuertes Lernen stellt (intrinsische Motivation, soziale Interaktion, Nutzung von Ressourcen & und bereits vorhandenes Wissen). „Es müssen Entscheidungen über Lernziele (woraufhin?), über Inhalte (was?), über Lernressourcen (Medien, Lernmittel), über zeitliche Aspekte (wann?) und über methodische Aspekte (mentale Verarbeitung des Lerninhalts, wie?), über die Art und Weise der Feststellung der Lernzielerreichung (Evaluation) und über weitere Aspekte des Lernens getroffen werden" (Friedrich, 2002, S. 3). Da diese Punkte bereits in dem erstvorgeschlagenen Artikel von Schmidt (2005) erwähnt werden, habe ich mich näher auf den zweiten Teil dieses Artikels konzentriert, wo es darum geht, wie selbstgesteuertes Lernen (insbesondere in der Schule) gefördert werden kann. Diesbezüglich geht er auf verschiedene Unterrichtsformen ein, wie etwa Projektwochen, entdeckendes Lernen, Freiarbeit und Wochenplanarbeit, welche „den Lernenden Freiheitsgrade für eigene Entscheidungen einräumen bzw. eigene Entscheidungen und Verantwortungsübernahme von ihnen verlangen" (Friedrich, 2002, S. 11). Er unterstreicht ein weiteres Mal den überaus wichtigen Aspekt, die Motivation der SchülerInnen anzukurbeln, beispielsweise mittels neuer Medien und kooperative Lernformen zu ermöglichen.
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Françoise Wewer on 17 Jan 10„Die Langfristigkeit schulischen Lernens: Selbstgesteuertes Lernen läßt sich nicht im Rahmen kurzfristiger Maßnahmen realisieren, seine Vermittlung muß langfristig angelegt sein" (Friedrich, 1997, S. 10). Gerade hier liegt meiner Ansicht nach die Ursache, weshalb das selbstgesteuerte Lernen im Schulalltag oft einen geringen Rang einnimmt. Die Lehrpersonen müssen erkennen, dass selbstgesteuertes Lernen ein langwieriger Prozess ist, der sich nicht von heute auf morgen einstellt. Es genügt nicht ab und zu sporadisch Lernaktivitäten zu organisieren, in denen die Autonomie der SchülerInnen im Vordergrund steht, sonder müssen solche Lernmöglichkeiten kontinuierlich geschaffen werden. Auch in unserem „Projet de découverte" schlussfolgerten meine Dyadepartnerin und ich, dass solche SchülerInnen bei denen das autonome Arbeiten noch rückständig ist, nur durch die regelmäßige Konfrontation mit Lernaktivitäten, in denen die Autonomie der Lernenden im Mittelpunkt steht, über einen längeren Zeitraum betrachtet zum selbstständigen Lerner werden.
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Ann Kaber on 25 Jan 10Meiner Meinung nach liefert dieser Beitrag einen fundierten Überblick über die Voraussetzungen und Bedingungen des selbstgesteuerten Lernens. Der Autor beleuchtet vielfältige Aspekte, wobei ich seine Ausführungen bezüglich der „kooperativen Lernformen" und der „sozialen Interaktion" besonders interessant finde. In vielen Artikeln und Aufsätzen zum Thema „autonomes Lernen" wird die Bedeutung der Kollaboration im Lernprozess nur am Rande oder gar nicht erwähnt. Die Erfahrungen, die ich im Praktikum, insbesondere im Kontext des jahrgangsübergreifenden Unterrichts, habe sammeln können, haben jedoch zu der Erkenntnis geführt, dass es sich lohnt, die Interaktion und Kollaboration unter den Schülern mittels adäquater Unterrichtsmethoden, wie z.B. Projektarbeit, zu fördern. Zum einen können Kinder untereinander Wissen oft einfacher und verständlicher vermitteln als Erwachsene, weil sie sich in ihren Denk-und Sprachstrukturen in der Regel näher stehen. Kinder als Wissensvermittler heranzuziehen hat des Weiteren auch den Vorteil, dass es zur Verinnerlichung des Gelernten beiträgt. Wenn Mitschüler nämlich Hilfestellungen beim Lernprozess geben, so ist es notwendig, „dass diese ihr eigenes Wissen gründlich strukturieren, um ihre Erklärungen auch verständlich vermitteln zu können" (Oelhaf, 2008, 14). Einerseits ermöglicht dies die Wiederholung und Verinnerlichung des Gelernten. Andererseits wird durch die Übertragung von Verantwortung und die damit erlangte Position quasi nebenbei das Selbstbewusstsein des betreffenden Schülers gestärkt (vgl. ebd.). Darüber hinaus haben kollaborative Lernformen einen positiven Einfluss auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Teamfähigkeit ist gegenwärtig wohl eine der bedeutendsten Schlüsselqualifikationen in der Berufswelt und sollte demnach bereits früh gefördert werden.