Im vorliegenden Beitrag wird die Frage verfolgt, üb
er welche Kompetenzen Hoch-
schullehrende verfügen müssen, um Studierende in ih
rer Tätigkeit von Lehre und
Beratung zur Berufsfähigkeit („Employability") zu f
ühren.
Für den Beitrag wurden zwei Arten von Dokumenten au
sgewertet, die im Rahmen
eines inzwischen anerkannten hochschuldidaktischen
Weiterbildungscurriculums
(HDZ Baden-Württemberg) erstellt wurden: es handelt
sich zum einen um Reflexio-
nen, die von den Lehrenden selbst als Teil ihrer Ze
rtifizierung verfasst wurden,
zum anderen sind es Veranstaltungsprotokolle, die d
ie Autorinnen im Rahmen von
Weiterbildungen oder Supervisionen und Lehrhospitat
ionen erstellten. In einem
dreischritten Auswertungsverfahren wird der leitend
en Frage nach den erforder-
lichen Kompetenzen nachgegangen. Dabei wird zunächs
t von den Lehrenden
formulierten Anliegen, Fällen und Problemen ausgega
ngen, diese werden syste-
matisierend in einen Lernzielkatalog gebracht. Die
weiterführende Systematisie-
rung mündet in der Formulierung eines Kompetenzprof
ils für Lehrende in ihrer
Arbeit in Lehre und Beratung für Studierende.
Die Analyse sowie die Ergebnisse der Arbeit werden
eingebettet und abschließend
abgerundet durch die Diskussion von in Deutschland
vorliegenden Konzeptionen
zum Kompetenzprofil von Lehrenden. Der Beitrag schl
ießt damit an die aktuelle
bundesdeutsche Fachdiskussion an, lässt dabei auch
die Zielgruppe von hoch-
schuldidaktischen Bestrebungen - die Lehrenden - zu
Wort kommen und reichert
die Diskussion damit um eine (erste) empirische Bas
is an
Lehre macht sich am Selbstverständnis der Institutionen wie auch der Professoren fest.
Der Wettbewerb exzellente Lehre hat dafür gesorgt, dass die Frage der Lehre an den Hochschulen wie in der Öffentlichkeit einen anderen Stellenwert gefunden hat.
Zwei Arten von Projekten aus dem Wettbewerb sind spannend: diejenigen, die die Freiräume für die Lehre schaffen (zum Beispiel Freisemester für die Lehre analog zum Forschungssemester), und die zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Lehre.
Wir brauchen neue Hochschulzentren für exzellente Lehre. Sie wären auf der Ebene der einzelnen Universität der Ort der institutionellen Sicherung der Qualität der Lehre, mit hochschuldidaktischem Sachverstand.
Gute Lehre muss man integral in die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses einbeziehen - schon bei den Doktoranden. Wenn sie mal Professoren sind, ist es oft schon zu spät.