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Dripa B

Klimawandel: Deutsche Medien betreiben Desinformation - 0 views

  • Fred Singer, der uns erklärt, dass der Klimawandel keinerlei Grund zur Besorgnis ist. A propos Zeitschleife: War da nicht etwas? Ach ja - Singer erklärte uns das Gleiche schon vor 15 Jahren, und seither immer wieder. Nur ein unbedeutendes Detail hat sich geändert: bis vor zwei Jahren behauptete Singer, es gäbe gar keine globale Erwärmung, Satellitendaten würden das beweisen. Inzwischen ist diese Argumentationslinie allzu unglaubwürdig geworden (Satelliten zeigen die gleiche Erwärmung wie Bodenstationen), und Singer ist umgeschwenkt - sein neues Buch heißt jetzt „Unstoppable Global Warming Every 1500 Years“.Rahmstorf: Klimaskeptikern gehen ehrliche Argumente aus Zuvor bestritt Singer schon den Zusammenhang zwischen fluorierten Chlorkohlenwasserstoffen, FCKW, und dem Ozonloch. Und noch früher war er auf Seiten der Tabakindustrie an einer Expertise beteiligt, wonach Passivrauchen unschädlich sei. Nach einer Studie der Union of Concerned Scientists arbeitet Singer seit vielen Jahren für durch Exxon und andere Industrieunternehmen finanzierte Organisationen wie das Science and Environmental Policy Project (SEPP), deren Geschäft derartige Desinformation ist. Dennoch wird uns Singer von RTL, ntv und von Report München als Klimaexperte präsentiert. Der Zuschauer soll glauben, Singer sei ein Klimaforscher.
  • Mangels Sachargumenten diffamieren die Klimaskeptiker uns Klimaforscher zunehmend schriller als „Klimapropagandisten“ (Maxeiner) oder als „Klimahysteriker“ (Günter Ederer in Report). Häufig sollen die Ergebnisse der Klimaforschung auch mit der Behauptung diskreditiert werden, die IPCC-Berichte seien politisch beeinflusst. So schrieb etwa Wolf Lotter in der Zeitschrift brand eins, „der Konsens der redlich bemühten Wissenschaftler“ werde anschließend „von Politikern und Lobbyisten in politisch handelbare Ware umgeschrieben“ - erst daraus entstünden dann die dramatischen Meldungen der „Apokalypse-Medien“. Die Vorstellung, dass die Regierungsvertreter etwa aus China, den USA und Saudi Arabien sich den IPCC-Bericht vornehmen und unsere wissenschaftlichen Aussagen aufpeppen und dramatisieren wird bei jedem, der etwas von Politik versteht oder (wie ich) bei der Sitzung mit den Regierungsvertretern dabei war, große Heiterkeit auslösen. Dass all diese Regierungen mit den unterschiedlichsten Interessenlagen die Zusammenfassung des IPCC-Berichts Satz für Satz einstimmig verabschiedet haben ist nur deshalb möglich, weil an den enthaltenen wissenschaftlichen Ergebnissen beim besten Willen nicht zu rütteln ist - die Bush-Administration hätte sonst wohl kaum zugestimmt.
  • Ein Medienprofi solcher Vernebelung zum Klimathema ist seit vielen Jahren der Journalist Dirk Maxeiner, der auch mal über angebliche Ergebnisse eines fiktiven Forschungsinstituts berichtet - Hauptsache sie besagen, dass Kohlendioxid das Klima kaum beeinflusst. Kürzlich schrieb er zum Beispiel in der Zeitschrift Cicero: „Der beobachtete globale Erwärmungstrend der vergangenen Dekaden verläuft bis dato ziemlich gleichmäßig und linear - und nicht exponentiell. Er bewegt sich damit seit drei Jahrzehnten im unteren Bereich der von Klimamodellen für die Zukunft prognostizierten Werte.“ Der erste Satz ist eine klassische Irreführung, ohne direkt etwas Falsches zu sagen. Der Leser soll denken: wenn die Kohlendioxid-Konzentration exponentiell ansteigt, dann sollte die Temperatur dies auch tun, also stimmt etwas nicht. Doch der Kohlendioxid-Effekt ist logarithmisch (wie Maxeiner weiß, denn er schreibt es später selbst), so dass ein exponentieller Kohlendioxid-Anstieg zu einem linearen Temperaturanstieg führt. Der zweite Teil des obigen Zitats ist schlicht falsch: ein Vergleich der Messdaten mit den Modellszenarien zeigt, dass der beobachtete Verlauf im oberen Bereich der Szenarien liegt.Noch einmal Maxeiner: „97 Prozent der jährlichen Kohlendioxidemissionen entstammen der Natur, etwa drei Prozent aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe durch den Menschen.“ Auch dies ist eine klassische, seit vielen Jahren immer wieder benutzte Irreführung der Laien. Hier werden Umsatz mit Gewinn verglichen, nämlich der natürliche Kohlendioxid-Umsatz der Biosphäre von ca. 770 Milliarden Tonnen pro Jahr (der aber keine Netto-Emission darstellt, sondern einen geschlossenen Kreislauf) mit den anthropogenen Emissionen, die dem System netto jedes Jahr 22 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus fossilen Quellen hinzufügen.
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  • Laut Pressekodex sind die obersten Gebote der Medien die Wahrhaftigkeit und sorgfältige Recherche. Doch die reale Medienwelt funktioniert anders. Der für den Abdruck der fehlerhaften Aussagen verantwortliche Cicero-Redakteur Wolfram Weimer wurde sogar von Maybrit Illner in ihre Talkshow eingeladen. Ein Klimatologe war bei dieser Fernsehdiskussion zum Klimawandel nicht dabei. Die Medien schätzen Menschen, die provokante Aussagen machen, auch wenn sie unbelastet von jeder Sachkenntnis sind.
  • Der Freiburger Gymnasiallehrer Ernst-Georg Beck betreibt seit Jahren die „Skeptiker“-Webseite biokurs.de, auf der er verfälschte Klimagrafiken für Unterrichtszwecke verbreitet. Unter anderem zeigt er dort eine alte Klimakurve aus den 1980ziger Jahren für das letzte Jahrtausend, bei der er den Temperaturverlauf von 1970 bis 2000 selbst hinzugefügt hat - und zwar völlig flach, die starke Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte wird unterschlagen.
  • Zukunftsforscher Matthias Horx, der in einem Welt-Essay das alte Argument vorbringt: „Das Klima hat sich schon immer geändert“. Das stimmt, aber die Fakten von Horx stimmen großenteils nicht oder sind irreführend dargestellt. So schreibt er, vor 500 Millionen Jahren habe die Kohlendioxid-Konzentration sensationelle 28 Prozent betragen (tatsächlich waren es 0,7 Prozent), und vor 300.000 Jahren sei die Sauerstoffkonzentration 30 Prozent gewesen (in Wahrheit ist das tausendmal länger her).Weiter behauptet Horx: „Auch in den letzten 3,5 Millionen Jahren taute die Antarktis, wie der Jenaer Geowissenschaftler Lothar Viereck-Götte anhand von Bohrkernen herausfand, mehrmals auf und wieder zu.“ Eine wissenschaftliche Sensation - wenn es denn stimmen würde. Viereck-Götte sagt dazu nur lapidar, Horx habe seine „Ergebnisse falsch dargestellt“. Tatsächlich zeigen seine Daten lediglich, dass an einer Stelle der Antarktis ein bestimmtes Eisschelf mehrfach vorgestoßen und wieder zurückgegangen ist.
  • Wenn die Polizei einen Brand untersucht und handfeste Beweise für Brandstiftung vorlegt, könnte man diese auch kaum mit dem Argument entkräften: Feuer hat es auch schon gegeben, bevor es Menschen gab.
  • In dem RTL-Film Der Klimaschwindel traten neben Singer auch Gerd-Rainer Weber (langjährig tätig für den Gesamtverband des Deutschen Steinkohlebergbaus) sowie etliche weitere Angehörige von Lobbyorganisationen auf, ohne dass dies für die Zuschauer erkennbar war.Zeichen der Erderwärmung: Gletscherschmelze des Halong in Tibet (oben: 1981; unten: 2005) Dementsprechend lernten wir in diesem Film, dass Vulkane viel mehr Kohlendioxid ausstoßen als menschliche Aktivitäten (in Wahrheit sind die anthropogenen Emissionen etwa fünfzigmal mal höher als die aus Vulkanen), und dass der Ozean mehr Kohlendioxid abgibt als der Mensch (in Wahrheit hat der Ozean etwa dreißig Prozent unserer Kohlendioxid-Emissionen aufgenommen, auch im Meerwasser steigt die Kohlendioxid-Konzentration seit Jahrzehnten an). Dieselben Falschaussagen tauchen seit vielen Jahren regelmäßig in den Medien auf.
  • Ein Forstingenieur, der Becks Schuldirektor auf die Verfälschungen aufmerksam machte, wurde daraufhin Opfer einer massiven Mobbing-Kampagne seitens der Klimaskeptiker. Beleidigende Faxe wurden an 14 seiner Arbeitskollegen gesandt. Professor Gerhard Gerlich (TU Braunschweig), der den Treibhauseffekt „fiktiven Mechanismus“ nennt und CO2 für „vollkommen irrelevant“ hält, drohte ihm gar mit einem „Disziplinarverfahren“. Mehrere Schulbehörden empfehlen übrigens Becks Webseite für den Unterricht. Ähnliche Desinformation zum Klima bietet auch die Seite schulphysik.de.
  • Die einzige scheinbare Klimakurve des letzten Jahrtausends findet man auf Seite 231. Dort steht eine Kurve mit der Überschrift „Sonnenaktivität und Klima über das letzte Jahrtausend“. Die Achsenbeschriftung lautet „Wärme-Index“, und in der Bildunterschrift liest man, dass die „Klimaerwärmung gerade das angenommene Niveau des Hochmittelalters erreicht“. Schaut man bei der angegeben Quelle nach stellt man fest: Es handelt sich um C14-Daten aus Baumringen, die Rückschlüsse auf die vergangene Sonnenaktivität (nicht die Temperatur) erlauben. Doch Reichholf hat die Kurve verändert: im Original reichen die Daten bis 1955, bei Reichholf ist dieselbe Kurve so gestreckt, dass sie bis zum Jahr 2000 reicht. Dies ist nicht unwichtig: bekanntlich hat die Sonnenaktivität seit 1955 nicht zugenommen, weshalb sie nicht an der aktuellen Erwärmung beteiligt sein kann. Bei Reichholf sieht es dagegen so aus, als habe die Sonnenaktivität bis 2000 deutlich zugenommen. Zudem zeigen alle in der Fachliteratur publizierten Temperaturrekonstruktionen, dass es heute auf der Nordhalbkugel deutlich wärmer ist als im Mittelalter - obwohl die Sonnenaktivität nicht höher ist.
  • Auch die Welt-Redaktion bat ich um eine Korrektur, nachdem das Blatt geschrieben hatte: „Die Sicherheit über den Anteil der Menschheit an der Erwärmung ist auch im neuesten Klimabericht gar nicht höher ausgewiesen als im letzten von 2001. Reklamiert wird nach wie vor eine 66-prozentige Wahrscheinlichkeit. Auch wenn in sämtlichen Pressekonferenzen und vor allem den Medien unisono von einer 90-prozentigen Sicherheit die Rede war.“ Man muss nur im IPCC-Bericht nachsehen: dort ist schon in der Zusammenfassung deutlich hervorgehoben, dass wir heute zu 90 Prozent sicher sind, und dass dies ein wichtiger Unterschied zum letzten Bericht ist. Mein Vorschlag, die falsche Aussage zu korrigieren, löste in der Welt-Redaktion „Befremden“ aus. Sie könne sich doch nicht „von den eigenen Autoren distanzieren“, schrieb mir die stellvertretende Chefredakteurin Andrea Seibel.
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    über - korrupte Wissenschaftler, - skrupellose Methoden der Wahrheitsunterdrückung und - Medien, die an provokanten Skeptikern mehr interessiert sind als an redlicher wissenschaftlicher Argumentation
anonymous

c't - 23.06.08 - Hintergrund - Eine Bestandsaufnahme journalistischer Arbeitsweise im d... - 0 views

  • Journalisten verlassen sich bei der Recherche laut einer Studie31 der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) immer häufiger auf Online-Angebote anderer Medien sowie Suchmaschinen, was mehr Raum für Beeinflussungen eröffne und die Qualität des Journalismus senke. Gerade Online-Journalisten würden Zusatzinformationen zu 49 Prozent rein computergestützt einholen und in weiteren 40 Prozent der Fälle auf Nachrichtenagenturen zurückgreifen, erläuterte der Leiter der Untersuchung, Marcel Machill von der Universität Leipzig, die Ergebnisse am heutigen Montag in Berlin. Da würden nur noch zehn Prozent der für das Einholen ergänzender Materialien angesetzten Zeit für die "reale Welt" übrig bleiben, verwies der Journalistikprofessor auf ein "erschreckendes Ergebnis". Telefonate würden bei Online-Journalisten etwa kaum noch stattfinden.
  • Um die Bestandsaufnahme journalistischer Arbeitsweisen im digitalen Zeitalter durchzuführen, beobachteten 16 Diplomanden des Studiengangs Journalistik II an der Uni Leipzig32 den Alltag von 235 Berichterstattern bei 34 Medien-Angeboten wie Tageszeitungen, Online-Angeboten sowie beim öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk. Dabei beobachteten sie über 30.000 Handlungsschritte in knapp 2000 Stunden.
  • Generell mache die Überprüfungsrecherche mit einem Quellen- und Faktencheck bei allen Mediengattungen nur einen "sehr geringen Anteil aus", verwies Machill auf eine allgemeine Schwäche. Nur elf Minuten würde der durchschnittliche Journalist pro Tag dafür verwenden. Nur in 7,9 Prozent der Fälle finde ein gesonderte Prüfung von Quellen statt.
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  • Ferner verwies er auf einen "auffällig hohen Anteil der Überprüfungsrecherche bei den öffentlich-rechtlichen Sendern mit 13,8 Prozent".
  • Als "trauriges Kapitel" bezeichnete der Professor den Quellencheck. Demnach haben in der Untersuchungszeit nur 53 Journalisten überhaupt mindestens einmal den Absender einer Information überprüft. Richtigkeit von Informationen werde dagegen häufiger und dann über Telefonate, redaktionsinterne Absprachen und verschiedene Internetseiten durchgeführt. Als Zusatzquellen seien vor allem Suchmaschinen gefragt, was "die größte Gefahr für Manipulation" darstelle. Interviewpartner etwa würden in 43,7 Prozent der Fälle mit einer Suchmaschinenabfrage zu einem Thema gesucht, wobei oft nur die ersten zehn Einträge zählten. Die Relevanz der Experten und Themen werde von den Toren zum Netz aber nach rein formalen Kriterien automatisch bewertet, was zu einer "Verzerrung" führen könne. Als Spindoktor müsse man heute jedenfalls auch gleichsam Suchmaschinenoptimierung und die Rankingfaktoren beherrschen.
  • "Primärquellen" wie die Homepages von Vereinen, Verbänden, Unternehmen, Parteien oder der Verwaltung seien kaum gefragt, sorgte sich Machill bei der Interpretation der Ergebnisse. Eine "verschwindend geringe Bedeutung" mit einer Nutzungshäufigkeit von 0,5 Prozent würden zudem Weblogs und andere interaktive Kommunikationsformen im Netz einnehmen.
  • Konkret warnte der Forscher angesichts der deutlich überdurchschnittlchen Nutzung computergestützter Recherchemittel bei Online-Journalisten, dass sich diese in einen geschlossenen, selbstreferenziellen Zirkel hineinzubewegen drohten. Aber auch bei Hörfunkreportern vor allem im privaten Sektor komme es oft zu einer Zweitverwertung bereits vorproduzierter Kost. Zeitungsjournalisten würden gerade bei Lokalberichterstattung dagegen noch am häufigsten "im Feld" Informationen sammeln.
  • Bei den Recherchemitteln haben sich dem Wissenschaftler zufolge die computergestützten auf breiter Basis etabliert. Sie nähmen fast 47 Prozent ein. Die klassischen Recherchemittel lägen bei 40 Prozent, die Nutzung von Agenturen bei 11,5 Prozent. Bei der Dauer der Inanspruchnahme der Recherchemittel sei das Verhältnis aber fast umgekehrt, da der Antel der computergestützten nur 37,2 Prozent ausmache, die der klassischen dagegen 51,3 Prozent. Dies spreche für die hohe Effizienz der verwendeten Technik. Im Einzelnen sei das wichtigste computergestützte Mittel die E-Mail mit 12,1 Prozent Häufigkeit, gefolgt von Suchmaschinen mit 8,3 Prozent und anderen redaktionellen Webseiten mit 7 Prozent. Bei den eingesetzten Suchmaschinen komme Google auf 90 Prozent. Insgesamt sei mit 15 Prozent Häufigkeit und 13,9 Prozent Dauer aber nach wie vor das Telefon das wichtigste Recherchewerkzeug
  • Eine ergänzende Befragung von 601 Journalisten aus einer Stichprobe von 389 tagesaktuell arbeitenden Medien bestätigte die Resultate der Beobachtung laut Machill größtenteils.
  • Als wichtigste Internetseiten seien mit 74,9 Prozent Google, 53,4 Prozent Spiegel Online sowie 37,4 Prozent Wikipedia genannt worden. Mit deutlichem Abstand würden weitere redaktionelle Online-Angebote sowie Yahoo folgen. Bei neuen Internetanwendungen würden 51 Prozent Foren, 30 Prozent Weblogs oder soziale Netzwerke, 24,3 Prozent Podcasts und nur 18,9 Prozent RSS nutzen.
  • Die drei am häufigsten verwendeten Suchmaschinen seien mit großem Abstand zunächst Google, dann Yahoo und Metager, sodass die "Googleisierung der Suchmaschinen-Recherche Realität" sei. Journalisten wüssten aber auch, dass Suchmaschinen nicht immer neutrale Ergebnisse lieferten. Ein Experiment zur Online-Suchkompetenz habe ergeben, dass die Probanden aus der Presse nur mittelmäßige Sucherfolge erzielt und eine befriedigende Recherche durchgeführt hätten. Am besten seien dabei nicht jüngere, sondern ältere Kollegen mit mehr allgemeiner Erfahrung gewesen. Für die Praxis empfiehlt die Studie unter anderem den stärkeren Einsatz von Fakten-Checkern und Dokumentationsjournalisten. Auch Überlegungen zum Aufbau einer genossenschaftlich finanzierten, unparteiischeren Suchmaschine kamen auf
anonymous

NachDenkSeiten - Die kritische Website » Hinweise des Tages - 0 views

  • Nachtrag zur manipulativen Berichterstattung über den Fall Mehdorn Leser H.P. schrieb uns dazu: „Mit Interesse habe ich ihren Artikel zum Mehdorn-Abgang gelesen. Jedoch ist es nicht nur “Mehdorn (…) gelungen (…), sein Scheitern bei der Heidelberger Druck AG aus den Meldungen der Medien herauszuhalten”, sondern es wird auch anhand der Heidelberger Druck AG weitläufig die Legende des Erfolgsmanagers und Sanierers gestrickt bzw. von Medien unkritisch aus der PR übernommen (offenbar für eine möglichst “komplette” Biographie). Die Süddeutsche etwa schreibt: “…wechselt Mehdorn 1995 auf den Chefposten der hochprofitablen Heidelberger Druckmaschinen AG (Heideldruck). Obwohl der Konzern schon damals Weltmarktführer ist, sorgt Mehdorn mit einer geschickten Expansionsstrategie für starkes Wachstum: Der Umsatz steigt binnen fünf Jahren von 3,3 Milliarden Deutsche Mark (DM) auf 4,0 Milliarden DM, der Gewinn vervielfachte sich bis 1999.” Der Tagesspiegel wandelt für die Imagebildung unauffällig die Heideldruck (damals laut Süddeutsche hochprofitabel) gar auch noch zum Sanierungsfall für Mehdorn um: “Mehdorn hatte zugegriffen, nachdem er den Machtkampf beim Luftfahrtkonzern Dasa um die Spitze verloren und den Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen saniert hatte.” Ergänzenswert wäre daher noch diese Richtigstellung aus dem Manager Magazin: “Wie ein Rückbau funktioniert, ist bei Mehdorns vormaligem Arbeitgeber zu besichtigen, der Heidelberger Druckmaschinen AG alias Heideldruck. Von 1996 bis 1999 blähte der damalige Vorstandschef Hartmut Mehdorn den Buchdruck-Spezialisten mit spektakulären Übernahmen zum Universalanbieter auf, von der Vorstufe bis zum Zeitungsdruck. Nach dem Wechsel des Visionärs zur DB geriet Heideldruck in Existenznot, auch der unverdaulichen Akquisitionen wegen. Das Management startete eine Rettungsaktion und verkaufte das gesamte neue Portfolio.”
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    - Bahnchef Mehdorn wurde von etlichen Medien zum fähigen Sanierer hochgeschrieben, dabei hat sein Engagement bei der Heidelberger Druckmaschinen AG dem Unternehmen eher geschadet
anonymous

NETZEITUNG POLITIK AUSLAND NACHRICHTEN: Eine unglaubliche Agenten-Geschichte - 0 views

  • Für jeden Geheimdienst muss es eine öffentliche Pleite sein: Die Zeitungen im Kosovo veröffentlichten am Sonntag ein Foto von drei Männern, die als mutmaßliche Agenten des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) dem Untersuchungsrichter in der Kosovo-Hauptstadt Pristina vorgeführt werden.
  • Der Richter mutmaßte, die Männer hätten mit ihrer Tat die seit langem hart umstrittene EU-Kosovo-Mission (Eulex) mit rund 2000 Polizisten, Richtern, Zöllnern und Verwaltungsexperten verhindern wollen. Aus albanischen Sicherheitskreisen kommt der Vorwurf hinzu, der Anschlag sei nach dem gleichen Strickmuster durchgeführt worden wie drei frühere auf die Büros der UN-Kosovo-Verwaltung (Unmik), die OSZE und das Kosovo-Parlament.
  • Nach inoffiziellen Informationen waren die deutschen Schlapphüte in ihrer Tarnfirma «Logistic Assessment» schon vor eineinhalb Jahren entdeckt und seitdem beschattet worden.
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  • Bereits im März 2004 hatte der BND für negative Schlagzeilen gesorgt. Angeblich soll er schwere albanische Unruhen «verschlafen» haben, obwohl im Vorfeld Telefonate von Fanatikern mit Gewaltplänen mitgeschnitten worden sein sollen.
  • Die deutschen Auslandsagenten hatten schon zu Zeiten des inzwischen gestorbenen jugoslawischen Autokraten Slobodan Milosevic Spott auf sich gezogen. Sie formulierten Berichte über die groß angelegte Verschiebung von Milliardensummen durch die Milosevic- Clique nach Zypern mehr als vage, obwohl die Ausführenden und die Tarnfirmen längst namentlich bekannt waren.
  • Erst im vergangenen Sommer hatte der BND in Slowenien den GAU erlebt. Medien hatten die hoch geheime Abhörzentrale in dieser früheren jugoslawischen Republik enttarnt. Sie lag im Zentrum Ljubljanas, praktischerweise gegenüber der Telekom. Von hier aus soll der BND gemeinsam mit britischen und slowenischen Diensten den Telekommunikationsverkehr der gesamten Balkanhalbinsel abgehört haben. Nebenbei bewiesen die Deutschen Sinn für Geschichte: In diesem Gebäude hatte schon der kommunistische Geheimdienst seine Schnüffler untergebracht.
anonymous

www.german-foreign-policy.com - 0 views

  • bis zum Januar 2001 haben die meisten großen deutschen Zeitungen und politischen Fernsehmagazine immer wieder über mögliche Gefahren durch die uranhaltige Munition - bis zu schweren Missbildungen bei Neugeborenen - berichtet. Politische Fernsehmagazine wie MONITOR im Westdeutschen Rundfunk hatten dazu immer wieder Beiträge gebracht. MONITOR sprach Ende 1999 in einem Beitrag sogar von ganzen "Landstrichen im Kosovo", die womöglich verseucht seien. Der SPIEGEL-Redakteur Siegesmund von Ilsemann konnte in den SPIEGEL-Ausgaben 3 und 4 des Jahres 2001 unter dem Titel "Tödlicher Staub" noch über viele Seiten über die Gefahren, die von den zu keramisiertem Uranoxidstaub verbrannten Geschossen für Mensch und Natur ausgehen, berichten. Danach wurde kaum noch über das Golfkriegs- bzw. Balkansyndrom oder die Folgen der Uranmunition berichtet.
  • DIE ZEIT hatte durch ihren Wissenschaftsjournalisten Gero von Randow unter dem Titel "Das Golfkriegssyndrom" im Januar 2001 die Wende eingeläutet.
  • Im STERN seien "grausige Bilder missgebildeter Kinder und anderer kranker Menschen mit der unbelegten Behauptung kommentiert worden, die US-Munition sei schuld und nicht etwa Saddams Chemiewaffen, der Zusammenbruch der medizinischen Versorgung, die Umweltschäden oder andere Mißstände im Irak.
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  • Gero von Randow durfte dann im Juni 2001 in der ZEIT-Ausgabe Nr. 26 unter dem Titel "Uransyndrom: Die Blamage der Alarmisten" in Sachen Uranmunition noch einmal kräftig nachlegen. Da frage ich mich dann aber auch: Wie konnte ein so renommierter Journalist eine solche Gefälligkeitsarbeit für die Uranmunitions-Verharmloser schreiben?
  • Ende 1999 wurde nämlich Dr. Theo Sommer, laut Impressum der ZEIT damals im Beirat dieser Zeitung und Editor-at-Large, von Verteidigungsminister Rudolf Scharping als Sonderbeauftragter in eine "Theo Sommer-Kommission" berufen, die klären sollte, ob die Reste der im Kosovokrieg durch die Alliierten eingesetzten Urangeschosse für die dortige Bevölkerung, unsere Soldaten und die Natur schädlich sind. Zählt man nun eins und eins zusammen, so müssen wir uns fragen, ob da nicht der Verdacht nahe liegt, dass Gero von Randows Beitrag in der ZEIT in Abstimmung mit seinem Chef Sommer und nicht zufällig erfolgte
  • ZEIT-Beiratsmitglied Dr. Theo Sommer erwies sich als höchst zuverlässig im Sinne seines Auftraggebers, des Verteidigungsministers Rudolf Scharping, der zu dieser Zeit durch die harsche Kritik der Medien in Sachen Uranmunition in arge Bedrängnis geraten war.
  • Die Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind aber deshalb mit Vorsicht zu genießen, weil die WHO schon 1959 mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) ein Abkommen geschlossen hat, in dem der Satz steht: "Wenn eine der beiden Parteien eine Aktivität oder ein Programm in einem Bereich beginnen will, der für die andere Partei von Interesse ist oder es sein könnte, wird sie die andere Partei konsultieren, um die betreffende Frage einvernehmlich zu regeln."[1] Genau diese Verpflichtung auf eine "einvernehmliche Regelung" erlaubt es der IAEO seither, alle Bemühungen der WHO zu unterbinden, Zusammenhänge von radioaktiver Strahlung und Erkrankungen in der Bevölkerung zu untersuchen bzw. zu veröffentlichen.
  • gfp.com: Sie haben im Jahr 2004 einen Film über Uranmunition gedreht. Welche Erfahrungen haben Sie danach gemacht?
  • Wagner: Heute sehe ich es als "Unfall" an, dass der WDR 2004 meine mit Valentin Thurn realisierte Dokumentation "Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra" gesendet hat. Ich habe zwar für den Film auf der ÖKOMEDIA 2004 den Europäischen Fernsehpreis erhalten, trotzdem verschwand er nach der Erstausstrahlung im WDR-Archiv. Danach war in Sachen Uranmunition mediale Funkstille.
  • Für "Todesstaub" habe ich bis heute keinen Verleih gefunden. Deshalb zeige ich den Film in unabhängigen Programmkinos und an Schulen. Das tue ich zum einen, um dieses Kriegsverbrechen bekannt zu machen, zum anderen aber auch, weil ich seit der WDR-Ausstrahlung über die verstrahlten Kinder von Basra von keinem öffentlich-rechtlichen Sender je wieder einen Auftrag bekommen habe, obwohl ich für ARD, ZDF und WDR seit 30 Jahren gearbeitet habe.
  • Nur im Falle eines Beitrags zu dieser Thematik für den Deutschlandfunk habe ich eine schriftliche Korrespondenz, die die Verhinderung eines solchen Features dokumentiert.
anonymous

Angriff der Schleichwerber / Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" be... - 0 views

  • Nicht immer wirbeln die Studien so viel Staub auf wie in diesem Fall, wirkungsvoll sind sie aber allemal. Häufig dienen die Untersuchungen - darunter viele Rankings wie die "reformfreudigsten" Großstädte oder das "Reformbarometer", das die Reformaktivitäten der rot-grünen Regierung maß - als Basis für Exklusivberichte: Die INSM forscht und recherchiert, der Autor muss nur noch schreiben. So entwickelt sich eine unheilige Produktionsallianz zwischen Journalisten und der Initiative, die keinen Raum mehr dafür lässt, das Geschriebene kritisch zu bewerten oder auch nur die Finanziers der Quelle zu nennen.
  • Der Umgang der Medien mit diesen Botschaftern oder Beratern kann exemplarisch für den Umgang mit der Arbeit der INSM insgesamt gesehen werden. Nur selten wird bei Namensartikeln oder Interviews das Engagement des Betreffenden für die INSM deutlich.
  • Stattdessen werden sie beispielsweise als "Experten für Steuerrecht" vorgestellt
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  • ein Interview mit Dieter Lenzen, dem Präsidenten der Freien Universität Berlin, unter dem Titel "Beamtentum der Lehrer abschaffen". Der Beitrag wird als "Interview mit dem Generalanzeiger" annonciert, als Interviewer ist Carsten Seim angegeben. Dem Leser und der Leserin wird so suggeriert, es handele sich um eine von der Zeitung selbst erbrachte unabhängige journalistische Leistung. In Wahrheit steht der ehemalige Journalist Carsten Seim zu diesem Zeitpunkt bereits seit vier Jahren im Dienst der INSM
  • Der Interviewte wird ebenfalls mit keinem Wort mit der INSM in Verbindung gebracht. Allerdings ist Dieter Lenzen zu diesem Zeitpunkt noch Mitglied im Botschafter- und Kuratorenkreis, später dann "Berater" und Mitglied im Förderkreis der INSM
  • Schreiber, die sich auf Informationen, Studien und Öffentlichkeitsarbeit der INSM stützen, beschreiben diese fast immer als neutral. Nur in den wenigsten Fällen (knapp sechs Prozent) wurde über die INSM als Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall berichtet.
  • . So finanzierte sie 2003 teilweise einen Fernsehdreiteiler des Hessischen Rundfunk über "Märchen" der Sozialpolitik und die Notwendigkeit von Reformen in diesem Bereich, der in der ARD zu sehen war. Auch in deren Schleichwerbungsskandal war die INSM verstrickt: Für rund 60 000 Euro wurden in der Seifenoper "Marienhof" siebenmal Dialoge platziert, die beispielsweise "Eigeninitiative und Flexibilität von Arbeitslosen" oder die "Zeitarbeit" thematisierten.
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