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Sie haben die Republik überrascht, wenn nicht sogar geschockt: die Piratenpartei Deutschland. Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2011 erreichte sie fast neun Prozent und ist nun mit 15 Abgeordneten vertreten. Nach aktuellen Umfragen würden bundesweit rund acht Prozent der Wähler den Piraten ihre Stimme geben.
Was macht den Erfolg der Piratenpartei aus? Was wollen die Piraten? Sind sie eine klassische Single-Issue-Partei, die vor allem das Internet zum Gegenstand hat? Wie steht es um eine historische Parallele zum Aufstieg der Grünen Ende der 1970er Jahre?
Wir haben Fabio Reinhardt, den einzigen Historiker innerhalb der neuen Berliner Piratenfraktion, zu diesen und anderen Fragen interviewt"
"Die Piratenpartei ist nach dem Einzug in den Berliner Senat im Aufwind: Derzeit würde sie mit acht Prozent in den Bundestag einziehen, wie die jüngste Sonntagsfrage von infratest-dimap „Wen würden Sie wählen, wenn heute Bundestagswahl wäre" ergeben hat. Aber ganz so spaßig, wie die Piraten sich geben, sind sie nicht - ihrem digitalen Fetischismus liegt ein bedenklicher Elitenbegriff zugrunde, der dem christlichen Menschenbild diametral widerspricht.
Sie ist zwar mit 8,9 Prozent ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt worden, aber kaum jemand weiß, wofür die Piratenpartei eigentlich steht. Programm, Personal und Wählerschaft offenbaren ein diffuses Bild. Klar ist nur die völlige Fixierung der Partei auf das Internet - mit vielen problematischen Konsequenzen. "