Die Diskussion über gesamtwirtschaftliche Fragestellungen leidet an einem schwerwiegenden Mangel: Den meisten Teilnehmern dieser Diskussion ist das Konzept der Saldenmechanik und dessen Tragweite kaum noch präsent. Der Aufsatz stellt das Konzept der Saldenmechanik vor und zeigt seine Bedeutung für wirtschaftspolitische Fragen auf. Insbesondere wird der Begriff des „Sparens" genauer ausgeleuchtet und - u.a. am Beispiel der Reform der Rentenversicherung - gezeigt, dass seine unpräzise Verwendung manche wirtschaftspolitische Schlussfolgerung relativiert oder entwertet.
Dieses Papier macht auf eine bisher weitgehend unbeachtete Möglichkeit aufmerksam, hinsichtlich der Modellierung der monetären Seite der Wirtschaft größere Klarheit zu gewinnen: die Saldenmechanik, die vor allem von WOLFGANG STÜTZEL (1978, 1979) entwickelt wurde.