Wir unterstützen die Berliner Erklärung der Open-Access-Bewegung und verlangen die Zugänglichmachung des wissenschaftlichen und kulturellen Erbes der Menschheit nach dem Prinzip des Open Access. Wir sehen es als Aufgabe der Landesregierung an, dieses Prinzip an den von ihr finanzierten und geförderten Einrichtungen durchzusetzen.
Runder Tisch auf Einladung der Piratenpartei zum Thema Urheberrecht für Bildung, Schule, Forschung
mit Bruno Kramm, Martin Delius, Andreas Baer, Dr. Wolf von Bermuth, Felix Schaumburg, Jöran Muuß-Merholz, Andi Popp, Sandra Schenk, Birgit Redelewski, Katharina Niemeyer, Kathie Wolters, Anke Domscheit-Berg
Dabei schlummert hier ein gewaltiges Potential – nicht nur für Schulen und Universitäten, sondern auch für die öffentliche Verwaltung. Wie wollen die Parteien nach der Wahl mit diesem Thema umgehen?
von Björn Niehaves
Während das Potential von OER für Entwicklungsländer auf der Hand liegt, drängt es sich im hochentwickelten deutschen Bildungssystem nicht sofort auf
Von E-Government-Experten gemeinschaftlich erstellte OER-Bildungsangebote sind ein innovativer Weg
Im Bereich E-Government übersteigt der Bildungsbedarf das derzeitige Bildungsangebot bei weitem.
Online-Kurse sind hierfür gut geeignet.
Die Möglichkeit, OER frei neu zusammenzustellen und zu verändern, erlaubt die Aufbereitung zielgruppengerechter Lernmodule
Indem E-Government-Experten aus ganz Deutschland ihre jeweiligen Fachkenntnisse einarbeiten, kann mit OER eine fachlich umfassende E-Government-Bildung geboten werden.
Von vielen Lehrenden gemeinsam erstellte und gepflegte Materialien können leichter aktuell gehalten werden als Insellösungen.
Da jedoch keine Folgekosten in Form von Nutzungsgebühren entstehen, sind OER vergleichsweise kostengünstig.
Eine zentrale Frage von OER ist die Qualitätssicherung. Interessengruppen wie Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbände bieten im Schulbereich bereits heute zahllose kostenlose Lehrmaterialen an. Dabei liegt stets der Verdacht nahe, dass diese Materialien auch den politischen Zielen der Herausgeber dienen.
Für den Einsatz an Schulen sind auch noch die Garantie inhaltlicher Richtigkeit und Lehrplankonformität wichtig.
Politische Wohlwollensbekundungen müssen daher mit konkreten Fördermöglichkeiten für OER unterfüttert werden
So hat beispielsweise im März 2013 die Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus beantragt, den Einsatz von OER im Berliner Bildungswesen zu prüfen.
Während CDU und FDP OER in ihren Wahlprogrammen nicht erwähnen, sprechen sich SPD, Grüne, Linkspartei und die Piraten mehr oder weniger eindeutig für OER aus.
Dazu kann unter anderem der Aufbau von „Open Educational Ressources“ (OER), also den gemeinschaftlich und selbstbestimmt von Pädagogen/innen, Schüler/innen und Studierenden erstellten und frei nachnutzbaren Lehr- und Lernmaterialien einen Beitrag leisten. DIE LINKE setzt sich deshalb für ein Förderprogramm des Bundes ein, dass OER-Pilotprojekte finanziert, koordiniert und die Konzeptionierung wissenschaftlich begleitet.”
“Urheberrechtlich geschützte Werke sollen im Rahmen einer Ausnahmeregelung für Zwecke der Bildung, Forschung und Lehre nutzbar gemacht werden” (Bundestagswahlprogramm 2013 der LINKEN, S. 38)
unterstützen wir freie und offene Lehr- und Lernmaterialien (OER). Die Piratenpartei setzt sich für die Entwicklung und den Einsatz solcher Materialien ein. Nationale und internationale OER-Projekte sind ein konkreter Weg, diese Vision in die Bildungsrealität zu übertragen.” (Bundestagwahlprogramm 2013 der Piraten, S. 47)
Lehr- und Lernmaterial soll unter freien Lizenzen bereitgestellt werden, um Wissensmonopole aufzubrechen und die vielfältige Nutzbarkeit entsprechender Inhalte zu unterstützen. Maßgabe sollten die Standards zu Open Education Resources sein.”
Digitalisierung von Schulbüchern und Lehr- und Lerninhalten und deren Zugänglichmachung im Netz
Leider wagt dazu keine Partei einen konkreten Vorschlag. Der Gestaltungsmut der Bildungs- und Netzpolitiker der Parteien ist hier gefordert, wenn sie das Feld der OER in Deutschland nicht dem Wildwuchs überlassen möchten.
"In Deutschland haben Open Educational Resources (OER) - bisweilen auch als „freie Lehrmittel" bezeichnet - bisher nur geringe Beachtung gefunden. Dabei schlummert hier ein gewaltiges Potential - nicht nur für Schulen und Universitäten, sondern auch für die öffentliche Verwaltung. Wie wollen die Parteien nach der Wahl mit diesem Thema umgehen?
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